Es geht weiter

Bilder und Fotos stellen immer eine ganz persönliche Sicht der Dinge in den Vordergrund. Die Fotos im Header (Sandalen am Strand) und das Hintergrundbild (Fischreusen im Hafen) habe ich im Juli 2006 in Galicien aufgenommen. Obwohl ich gerne reise und am liebsten alles irgendwie mit mir herumschleppe (Reiseente, VW-Bus), hatte ich seinerzeit den verwegenen Entschluss gefasst, mich dauerhaft von meinem Auto zu trennen.

Vom Erlös hatte ich mir ein flottes Trekking-Bike der VSF Fahrradmanufaktur gekauft. Mit Enthusiasmus und Überzeugung sollte nun ein innerer und äußerer Lebenswandel vollzogen werden. Ich hätte mal Goethe lesen sollen:

„Aller Anfang ist leicht, und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.“

Genauso war es. Zu Beginn hatte ich viele Touren mit dem Bike unternommen: zunächst direkt von der Haustür aus, dann erfolgte eine Erweiterung des Aktionsraumes mit der S-Bahn und der Regionalbahn. Das schafft neue Einsichten, zeigt aber auch gewisse Abhängigkeiten von Fahrplänen (zumindest bei der Regionalbahn). Bislang war es immer nur bei sogenannten „Tagestouren“ geblieben. Das Gepäck war überschaubar und ließ sich gut in den Satteltaschen unterbringen. Nun galt es auch mal die eine oder andere Übernachtung einzuplanen.

Irgendwann war dann die nähere Umgebung „abgegrast“ und es gab eigentlich nichts wirklich Neues mehr. Aber wozu gibt es Flugzeuge? Als „Vielflieger“ bei AirBerlin (ich hatte ja kein Auto mehr) konnte ich das Bike einfach mitnehmen. Allein die An- bzw. Abfahrt mit dem Fahrrad von den verschiedenen Flughäfen ist eine Erfahrung wert.

Schließlich wurde das arme Bike mehr und mehr zum Stubenhocker und ich ging allein auf Reisen. Die dabei gewonnene Spontanität und Unabhängigkeit habe ich genossen. Flugzeug und Mietwagen wurden mir nun zu ständigen Begleitern. Im Sommer 2007 ging es auch ohne Auto. Von Istanbul nach Kars. Mit Rucksack, Eisenbahn und Bus. Manchmal auch zu Fuß…

Im August 2009 wurde der Wunsch nach einem eigenen kleinen Auto dann immer stärker. Gar nicht für irgendwelche Stadtfahrten innerhalb Berlins. Das geht mit der BVG viel besser. Vielmehr für die „kleinen Fluchten“. Ganz spontan mal dem Alltag entfliehen und der Stadt den Rücken kehren… Was ist ein Nomade ohne Pferd? Das geht gar nicht.

Meine autolose Fastenzeit ging zu Ende. Es sollte ein kleines Auto sein, preiswert und sparsam. Im Oktober 2009 war es dann soweit. Ich hatte wieder ein eigenes Auto. Für jemanden der jahrelang keines hatte, ist das ein ungeheurer Quantensprung. Von nun an konnte ich überall hinfahren. Jetzt und sofort. Aus dem Bauch heraus. Was für ein tolles Gefühl!!!

Seit dem 1. Oktober 2009 bin ich stolzer Besitzer eines Citroen C1 und bis heute haben wir zusammen 25.000 km zurückgelegt. Im Juli 2010 kam noch ein Swissbike hinzu. Das Bild in der „Primary Widget Area“ ist mir deshalb besonders wichtig. C1 und Swissbike ermöglichen mir meine kleinen Fluchten und viele neue Eindrücke abseits der großen Wege…

Über miradorberlin

Wer die Neugier verliert, verliert auch den Anschluss.
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